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Ladestationen für Elektrofahrzeuge richtig prüfen – Teil 2: Erstprüfung

Prüfen von Elektroladesäulen

Eine Elektroladesäule ist in der Regel fest angeschlossen und wird bei Prüfung als sogenannte ortsfeste elektrische Anlage betrachtet. Es gelten also die in der DIN VDE 0100 Teil 600 (Erstprüfung) und in der DIN VDE 0105-100 (Wiederholungsprüfung) beschriebenen Prüfverfahren. 

Das Prüfen elektrischer Anlagen beschreibt das Sicherstellen der Funktion und Sicherheit mit geeigneten Prüf- und Messverfahren solcher Anlagen. 

Da bei der Installation einer Elektroladesäule ein RCD Typ B bzw. eines RCD Typ EV zur Absicherung verwendet werden muss, sollten Sie zur Prüfung eben dieser ein Prüfgerät verwenden, welches einen RCD Typ B/EV prüfen kann. Hierfür geeignet sind zum Bespiel Fluke Multifunktions-Installationstester / Anlagentester Serie 1660 oder der Beha-Amprobe Proinstall-200-D.

In dieser, dreiteiligen Reihe wollen wir uns mit den Prüfablauf/Aufbau beschäftigen, der beachtet werden muss, um Ladestationen für Elektrofahrzeuge richtig zu prüfen und dann natürlich auch mit den den einzelnen Prüfungen, die bei einer Erst-, sowie Wiederholungsprüfung gefordert sind.

Hier kommen Sie zum Teil 1.

Nun zum Prüfablauf bei der Erstprüfung:

Lastgang Messung:

Noch bevor eine Ladesäule bestellt wird, sollten Sie mit dem Energieversorger sprechen, um Festzulegen welche Leistung am Anschlusspunkt verfügbar ist. Oftmals ist es hilfreich mit einem Energielogger wie dem Fluke 1736 oder dem Fluke 1738 vorab einen Wochenzyklus aufzuzeichnen. Hierbei werden Sie auch eventuelle netzbedingte Störungen feststellen.

Sichtprüfung - "Besichtigung":

 

Wenn eine passende Ladelösung gefunden und geliefert wurde, führen Sie als erstes eine intensive Sichtprüfung durch. 

Das Besichtigen einer Anlage wird in der Vorschrift mit als „der wichtigste Punkt“ beschrieben.

Achten Sie auf Schäden am Gehäuse, der Zuleitung und Steckvorrichtungen. Prüfen Sie, ob eine Zugentlastung gewährleistet ist.

In diesem Prüfabschnitt werden durch Anschauen und Anfassen, Rütteln, Ziehen und ähnliches, alle Leitungen und elektrischen Bauteile auf ihren festen Halt (sofern notwendig), richtigen Anschluss, richtige Dimensionierung (z. B. von Leitungen und Sicherungen), festen Anschluss und auf alle bauteilbedingten Besonderheiten überprüft.

Bei Fahrlässigkeit oder Unachtsamkeiten kann Lebensgefahr für alle bestehen, die mit der Anlage in Kontakt kommen und mit dieser arbeiten müssen.

DIN VDE Messungen durchführen - "Messen":

Isolationsmessung:

Bei der Isolationsmessung sollten Sie darauf achten, dass Sie den RCD Typ B bzw. RCD Typ EV nach Herstellerangabe trennen. Der Prüfhinweis sollte in der Ladesäule eingeklebt sein (meist ein gelber Zettel). Die Prüfung erfolgt natürlich im spannungsfreien Zustand. Sollten Sie einen Fluke 1664 FC verwenden, können Sie hierbei den Isolations-PreTest verwenden. Dieser verhindert, dass versehentlich Bauteile bei der Prüfung beschädigt werden.

PE-Prüfung

Prüfen Sie als nächstes die Durchgängigkeit und Niederohmigkeit des Schutzleiters. Der erreichte Messwert sollte deutlich kleiner 1 Ohm sein.

Schleifenwiderstandsmessesung

Jetzt können Sie über die Messbuchsen am Beha-Amprobe EVA-520-D mithilfe des vorher verwendeten Anlagenprüfers die Schleifenmessung durchführen, Bei Beha und Fluke Messgeräten können Sie hierfür die Schalterstellung Schleifenmessung mit RCD verwenden.

RCD Messung

Bei der RCD Messung wird die Auslösezeit und der Auslösestrom des RCDs gemessen. Bei einem RCD Typ B ist zu beachten, dass er bei der Messung der Allstromsensitiven Messeinrichtung bis zum Doppelten des Nennfehlerstroms halten muss. Das bedeutet, dass ein 30mA RCD Typ B ohne Vorbelastung aus dem Netz bei der Messung der Allstromsensitiven Messeinrichtung 60mA Auslösestrom halten kann. Zusätzlich muss außerdem die Wechselstrommesseinrichtung geprüft werden (Typ A) hierbei darf ein der RCD die üblichen 30mA dann nicht überschreiten.

Alle vorher genannten Messungen müssen vollständig und umfangreich protokolliert werden!

Erproben

Bei der Erprobung der Ladesäule können Sie nun mithilfe des abgebildeten Adapters Beha-Amprobe EVA-520-D per Tastendruck auf dem Adapter sowohl einen CP als auch einen PE Fehler simulieren. Bei Zuschaltung des Fehlers muss die Ladesäule in Störung gehen.
Überprüfen Sie alle Not-Aus Taster und Schalter auf Funktion und dokumentieren Sie diese.

Der sogenannten Control-Pilot CP (Fahrzeugsimulation) kann mit Hilfe des rechten Drehschalters der Ladestatus des simulierten Fahrzeugs ausgewählt werden.

Weiterhin über den linken Drehschalter wählbar, ist der Proximity-Pilot PP (Kabelsimulation), eine Simulation unterschiedlicher Strombelastbarkeiten des Ladekabels.

Der sogenannten Control-Pilot CP (Fahrzeugsimulation) kann mit Hilfe des rechten Drehschalters der Ladestatus des simulierten Fahrzeugs ausgewählt werden.

Durch die Erprobung wird lediglich die Funktion des Gerätes selbst getestet. Die Funktion der Schutzmaßnahme insgesamt und deren Wirksamkeit kann hiermit nicht nachgewiesen werden, hierzu sind zwingend aufgezeichnete Messungen erforderlich.

All das sind die Punkte, die bei einer Erstprüfung beachtet werden müssen.
Zum Allgemeinen Prüfablauf, lesen Sie gerne noch Teil 1! Allgemeine Informationen in der Broschüre von Fluke können Sie hier abrufen. Wie es bei einer Wiederholungsprüfung weiter geht, dann in Teil 3 der Reihe!

Wenn Sie weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns, oder besuchen unseren Messkurs Wallbox und Ladesäulenprüfung:

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